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Der Ursprung des "Festes der Liebe"

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts sammelte man immer mehr Zweige und schließlich setzte es sich durch, einen gesamten Baum aus dem Wald zu holen. Damit es festlicher wurde, fing man an, den Baum zu schmücken. Bereits 1419 sollen Bäckersgesellen in Freiburg im Breisgau Obst, Lebkuchen und Nüsse an einen Baum gehängt haben. Zunächst stand der Baum draußen vor der Tür oder auf einem Platz, erst um 1800 wurde er in die Wohnzimmer geholt. Zuerst hing der Baum noch kopfüber von der Decke - man hat den Baum also, wie zuvor die Zweige, einfach aufgehängt.
Natürlich war die Entwicklung nicht allen Christen recht, denn eigentlich war es ja ein heidnischer, also nicht-christlicher, Brauch. Martin Luther aber setzte sich für den Weihnachtsbaum ein - durch ihn wurde der Christbaum schließlich in ganz Deutschland berühmt. Und auch die restlichen Länder Europas machten schon bald Bekanntschaft mit dem Weihnachtsbaum - 1840 ließ die englische Königin Victoria in England den ersten Weihnachtsbaum schmücken. 30 Jahre später kam der Nadelbaum dann in Frankreich in Mode. Mit den europäischen Auswanderern kam der Nadelbaum nach Nordamerika und war auch jenseits von Europa zunehmend ein fester Bestandteil von Weihnachten. Bald darauf war er auf der ganzen Welt bekannt.

Anfangs verwendete man als Christbaumschmuck alles, was man zur Hand hatte. In der Schweiz wurde er zum Beispiel zunächst mit Äpfeln und Käse dekoriert. Um 1650 schmückten die Fürsten ihre Bäume mit Puppen, Kleidern und sogar Silberschmuck. Das Volk konnte sich es natürlich nicht leisten, Silberschmuck oder Puppen als Dekoration zu verwenden, und daher begann man, eigenen Schmuck zu entwerfen und zu basteln. Mit dem Aufkommen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde dann auch Christbaumschmuck hergestellt und verkauft. Und schließlich entwarf man Ende des 19. Jahrhunderts die Christbaumspitze. Je nach Region gab es als Spitze zum Beispiel einen Hahn (Pfalz), Rauschgoldengel (Nürnberg) oder eine Glasspitze (Gablonz, Tschechien)

Weihnachtsmann, Nikolaus und Christkind

Das klassische nordamerikanische Bild von Santa Claus: ein alter Mann mit Bart im rot-weißen Mantel und Weihnachtsmütze (Quelle: Jonathan G Meath/ Wikimedia Commons)
Zu Weihnachten gehören natürlich auch der Weihnachtsmann und das Christkind dazu - sie sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Festes. Dabei haben sie noch gar keine lange Tradition, auf die sie zurückblicken können. Das Christkind als Mädchen mit weißem Kleid und Schleier geht vermutlich auf Martin Luther zurück - es sollte statt des Heiligen Nikolaus die Geschenke bringen. Die Figur vom Weihnachtsmann ist noch viel jünger - in dem Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" von Hoffmann von Fallersleben wird er 1835 erstmals erwähnt. Unser heutiges Bild vom Weihnachtsmann ist dabei maßgeblich von den USA geprägt.

Der Begriff "Weihnachten" setzt sich übrigens aus zwei Wortbestandteilen zusammen, nämlich aus "Weih" und "Nachten". Das erste Wort lässt sich vom germanischen "wiha" ableiten und bedeutet heilig. Und Nachten lässt sich von Nächten ableiten, es handelt sich also um die heiligen Nächte. Der Begriff hat seinen Ursprung auch im Heidentum und eine Verbindung zu den Rauhnächten ist zu erkennen. Dabei handelt es sich um die zwölf Nächte vom 24. Dezember an, in denen die Menschen mit Ritualen und Messen der Priester und Druiden vor der Finsternis geschützt werden sollten.

Weihnachtskrippen und -pyramiden

Zu Weihnachten stellen viele Menschen auch eine Krippe auf. Weihnachtliche Krippen stellen die Geburt Jesu und verschiedene Szenen aus seinem Leben dar. Die erste Weihnachtskrippe wurde 1562 aufgestellt und schon bald setzte sich die Krippe als feste Weihnachtstradition durch. Heute sind die Neapolitanischen Krippen die berühmtesten und aufwändigsten auf der Welt.
Bevor der Weihnachtsbaum zum Symbol für Weihnachten wurde, war es zunächst noch die Krippe. Heute wird manchmal schon in der Adventszeit die Krippe aufgestellt und viele Figuren werden schon platziert, aber erst am 24. Dezember wird das Christkind in der Krippe gezeigt. Neben Maria, Joseph und Jesus werden häufig auch die Heiligen Drei Könige und Tiere wie ein Ochse und ein Esel dargestellt. Die Weihnachtspyramide hat sich wahrscheinlich aus der Dresdner Pyramide heraus entwickelt. Die Dresdner Variante besteht aus vier Stäben, die mit Papier umwickelt sind. Im Erzgebirge nahm man diese Pyramide zum Vorbild und schnitzte dann Weihnachtspyramiden. Auf den Stockwerken werden verschiedene Alltagssituationen und weihnachtliche Szenen dargestellt. Oben auf der Pyramide ist ein Flügelrad angebracht, das durch die aufsteigende Hitze der Kerzen anfängt, sich zu drehen. Bekannte und ungewöhnliche Weihnachtsbräuche

An Heiligabend, also am 24. Dezember, findet die Bescherung in vielen Familien am späten Nachmittag oder frühen Abend statt. Die Kinder werden dann hereingerufen und dürfen unterm Baum die Geschenke auspacken. Anschließend wird gegessen und in der Nacht gehen viele Familien zusammen zur Mitternachtsmesse, häufig nennt man sie auch Christmette. Sie beginnt, wie der Name schon vermuten lässt, um Mitternacht. Das war aber nicht immer so, im 17. und 18. Jahrhundert fand sie meistens am Morgen des Weihnachtstages statt. Auch heute gibt es noch Regionen, an denen die Messe morgens abgehalten wird. In der Messe wird je nach Zeitpunkt ein Evangelium vorgetragen - in der Nacht die Botschaft von Jesu Geburt und morgens, bei der Hirtenmesse, wird von der Erscheinung der Engel vor den Hirten erzählt.

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